In handlichen Broschüren hat Arcanum eine weitere kleine aber feine Fantasy-Reihe gestaltet. Herausgegeben von Gerald Meyer bietet „Aegirs Flotte“ eine Sammlung von in sich geschlossenen Kurzromanen vor dem Hintergrund des nordischen Sagenkreises. Den dritten Band hat Petra Hartmann beigesteuert.
Eigentlich hat sich Valkrys ihren ersten Einsatz als Schlachtenjungfrau, als Walküre ganz anders vorgestellt. Doch das Schicksal und die Götterdämmerung im Schatten von Armageddon hat ihr eine andere Aufgabe bestimmt: Sie bringt keinen gefallenen Helden nach Wallhall, sondern rettet stattdessen einem schwerverletzten Krieger das Leben. Der junge Vidar ist einer der letzten überlebenden Götter aus dem Geschlecht des Göttervaters Odin und der jungen Walküre gegenüber sehr verschlossen. Doch nachdem er von dem Vermächtnis seiner Eltern erfährt und erst etwas finden muss, um es zu erfüllen wird die junge Kriegerin seine wichtigste Verbündete.Petra Hartmann, die bereits „Darthula“ zu der Serie „Weltenwanderer“ beisteuerte, zeigt wieder einmal wie bewandert sie in der nordischen Mythologie und der Beschreibung von Landschaft und Menschen ist. Schnörkellos aber doch lebendig erzählt sie die abenteuerliche Geschichte und gibt der Walküre und dem jungen Gott menschliche Züge, die beide sehr sympathisch erscheinen lassen.
Die Figuren und kleine Details tragen auch die Handlung, weniger jedoch die Geschehnisse, die sehr geradlinig aneinandergereiht sind und einen sehr klassischen Verlauf nehmen, auch wenn es ein oder zwei Wendungen gibt, mit denen man nicht gleich rechnet.Deshalb dürfte „Die letzte Falkin“ vor allem Lesern gefallen, die vor allem charakterzentrierte Geschichten mit vielen kleinen aber stimmungsvollen Details mögen und nicht unbedingt viel Action oder epische Schlachtenschilderungen haben müssen.