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Sternenbiest:

Petra Hartmann werkelt bereits eine ganze Weile an ihren Geschichten vom Land Movenna. 2004 erschien bei Wurdack bereits eine erste Storysammlung mit allerlei merkwürdigen Geschichten, zum Beispiel über Könige, die bei Hexen in die Lehre gehen und ähnliches. In dieser Sammlung waren auch Stories enthalten, die bis ins Jahr 1999 zurückreichen. Dem Publikum gefiel es offensichtlich, 2007 legte Wurdack den Roman Ein Prinz für Movenna" nach, 2010 folgt nun Der Fels der schwarzen Götter", laut Verlag war die erste Auflage des Romans schon nach kurzer Zeit vergriffen, seit kurzem ist jedoch die 2. Auflage des Buches beim Verlag erhältlich. Der Roman dreht sich um die besagten Felsen der schwarzen Götter, welche in der Story zum Zankapfel zwischen ins Land einfallende Reiter aus dem Steppenland - geführt von einer schönen Prinzessin - und den vor Ort lebenden verschiedenen Landbewohnern wird, welche ohnmächtig mitansehen müssen, wie ihre Hütten und ihre Dörfer zerstört werden, weil sie zunächst nicht den Weg zu besagten Felsen zeigen wollen. Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Junge namens Ask, der bei einer Mutprobe an der schwarzen Felswand einem der Götter" die Nase aus dem Steingesicht schlägt und damit eine Kettenreaktion in Gang setzt, die dazu führt, dass oben besagte Steppenreiter ins Land einfallen und diese Steine stehlen wollen. Wer sich widersetzt bekommt die Peitsche oder Schlimmeres zu spüren. Am Ende werden die Steppenreiter zwar in einem Tal in Brand gesetzt - ein rechtes Happy End gibt es hier aber nicht. Das Buch bedient sich zwar bei klassischen High-Fantasy-Elementen, punktet aber vor allem mit vielen Passagen, die deutlich ins Märchenhafte driften. Besonders gefallen die Passagen um den Jungen Ask, der anfangs aus seinem Dorf verbannt wird und sich eine ganze Weile selbst durch die Wildnis schlägt und dabei allerhand lernen muss, um außerhalb des Dorfes zu überleben. Auch wenn der Roman mit 240 Seiten recht kurz erscheint, sollte man sich für diese Geschichte etwas Zeit nehmen, nur so kann man die Fabulierkunst von Petra Hartmann so richtig genießen. Ich kannte übrigens die ersten beiden Bände vorher nicht, das hat der Lektüre allerdings keinen Abbruch getan (bei Gelegenheit werde ich mir aber zumindest mal den Storyband nachbesorgen).

Bücherwurm:

Nachdem Petra Hartmann mit Geschichten aus Movenna und "Ein Prinz für Movenna" zwei heitere, märchenhafte Geschichtensammlungen vorgelegt hat, ist der neue Roman deutlich düsterer und erwachsener ausgefallen.
Aus einem dummen Zufall heraus wird hier immer neues Unheil geboren, werden immer neue Kriege angezettelt, bei denen die Hauptpersonen meist nicht die strahlenden Sieger sind. Obwohl man oft das Unglück vorausahnt, in das die Akteure laufen, schafft es Hartmann durch ihre dichte Sprache und die intensive Erzählweise, die immer nah an den Personen bleibt, den Leser zu fesseln.
So lässt sich der Roman trotz seines Umfangs an einem Tag lesen - und bleibt, im Gegensatz zu vielen anderen Fantasy-Romanen, dank seiner eindringlichen und nichts beschönigenden Schilderungen noch lange im Gedächtnis.

Martina Sprenger:

Der junge Ask aus dem Volk der Jerem-Dan, die den Wald bewohnen, schlägt bei einer Mutprobe einem der schwarzen Götter die Nase ab und muss für die frevelhafte Tat Sühne tun. Die Götter fordern die Opferung eines Bären. Ask zieht los, um einen Bären zu erlegen und gerät in die Fänge der Nearith, einem Volk von Steppenreitern. Der dreieckige schwarze Stein weckt bei deren Prinzessin Ziris Begehrlichkeiten, die in einem grausamen Kriegszug gegen die Völker des Waldes und der Berge münden.

Die Geschichte um den schwarzen Stein erzählt Petra Hartmann abwechselnd aus der Perspektive des jungen Ask aus dem Volk der Waldbewohner, der in dem entsetzlichen Krieg vorzeitig erwachsen werden muss und aus der Sicht des jungen Roc, der früh in seinem Leben die Rolle des Schamanen im Volk der Bergbewohner übernehmen muss. Kunstvoll verschränkt die Autorin diese beiden Erzählebenen, schildert eindringlich die Grausamkeit und Sinnlosigkeit dieses Krieges am Beispiel zweier unschuldiger Jungen, die fast noch Kinder sind. Hartmann treibt die Handlung gnadenlos und unausweichlich voran, und am Ende gibt es keine Sieger, nur Verlierer.

Fazit: Ein düsterer Roman, sehr spannend und fesselnd geschrieben.

Quelle: http://www.amazon.de/Fels-schwarzen-G%C3%B6tter-Petra-Hartmann/dp/3938065648/ref=pd_rhf_p_t_2