Storyolympiade - das Ende einer Idee II

Am 1.10. berichteten wir über die Storyolympiade 2001 und der Aufgabe weiterführender Projekte, wie die geplante Anthologie [ganzer Artikel hier].

Voraus ging eine e-mail vom Veranstalter, die bei uns Verwunderung und Fragen auslöste. Wir nahmen die Recherchen auf, die zu keinem Ergebnis führten - letztendlich auch, da unsere Anfrage beim Veranstalter bis heute unbeantwortet blieb.

Die Einstellung der geplanten Anthologie wurde mit der Bekanntgabe in dem Newsletter eines Autors erklärt, wonach es preiswertere Exemplare für teilnehmende Autoren zu beziehen gäbe. Der Veranstalter merkte an, dass einerseits sich diese Nachrichten "rasend schnell" verbreiten würden, er aber darauf angewiesen wäre, sehr viele Exemplare zum Normalpreis zu verkaufen. Ernst Wudrack bezeichnete diese Meldung des Newsletters als "Todesstoß" für die Anthologie. Es gab keine weiteren Fakten wie z.B. die Auflage des Newsletters oder der Schaden, der daraus schon entstanden war.

Es sei an dieser Stelle noch einmal auf einem Auszug von Ernst Wudracks e-mail hingewiesen:

"Wir wollten weiterhin mit dem Vorzugspreis den Teilnehmern und den Autoren - wie im letzen Jahr - die Möglichkeit geben, die Anthologie günstig zu erstehen. Oder darüber hinaus sogar einige Exemplare zum Normalpreis mit etwas Gewinn zu verkaufen, als Honorarersatz sozusagen. Es gibt Autoren und Autorinnen, welche große Stückzahlen geordert haben."

Dieser Absatz war es, der uns einige Fragen auferlegte. Hatte der Autor nicht das Recht, die Antholgie günstig zu erstehen mit einigen Exemplaren? Letztendlich haben doch wohl die meisten Autoren nicht nur ein oder zwei Exemplare geordert, sondern mehr - was durchaus erwünscht und geduldet war.

Nach unserem Bericht vom 1.10. kontaktierte uns Thomas Michel - jener Autor, der über seinen Newsletter die Nachricht verbreitete. Er legte uns folgendes dar:

Korrekt dargestellt wurde, dass er einen e-mail-Newsletter für sein Pool-Projekt betreibt und dass er den Beziehern dieses Mediums angeboten hatte, an seinen preislichen Vergünstigungen teilzuhaben.

Überhaupt nicht erwähnt wurden diese Fakten:

Zum Zeitpunkt des "Eklats" hatte der Newsletter 33 Teilnehmer, den Autor und Ernst Wudrack mit eingeschlossen. Zum Zeitpunkt der Mail vom 06.09. von Ernst Wudrack hatte Thomas Michel drei Exemplare zum Sonderpreis geordert und das ohne Anspruch auf Nachbestellung, sondern fest. Desweiteren war der Auszug aus dem Newsletter in der Mail vom 06.09. unvollständig und enthielt nicht mehr die Mailadressen von Ernst Wurdack und Stefanie Pappon, über die "Nicht-Letter-Bezieher" bestellen konnten.

Obwohl so "angeklagt", der Anthologie "den Todesstoß versetzt" zu haben, gab Thomas Michel nicht auf, Ernst Wudrack zu kontaktieren:

"Ich habe Ernst am Tag nach Erhalt seiner Mail angeschrieben. Ich habe jede meiner Antworten/Gegendarstellungen auf mitunter äusserst bösartige Anschreiben einiger betroffener Autoren in Kopie an Ernst geschickt. Ich habe Ernst selbst noch einmal aufgefordert, zumindest mir selbst gegenüber noch einmal Stellung zu beziehen und mir die Möglichkeit zu geben, genau das zu tun, was er in seinem "Rundschreiben" nahelegt. Nämlich wenn finanziell irgendwie machbar die ganze Anthologie selbst weiterzuführen. Die Reaktion war gleich Null."

Wir sehen hier die ernsten Bemühungen eines Autors, die Anthologie zu retten! Auch jetzt noch möchte Thomas Michel sich mit allen Autoren in Verbindung setzen und wie er selbst schrieb: "Ich suche verzweifelt nach den Autoren und anderen Betroffenen, da ich davon ausgehe, dass jeder der hier beteiligt war zurecht enttäuscht ist."

Storyline hofft, dass sich die Autoren jetzt ein Herz fassen und Thomas Michel kontaktieren. Seine e-mail-Adresse: thomas@pool-projekt.de.

Sollte es noch weitergehende Fragen, Erklärungen geben, dann würden wir uns freuen, wenn uns Autoren - so wie Thomas - schreiben. Denn auch uns lag dieses Projekt sehr am Herzen - sind wir doch selber Autoren, die hoffen, dass stetige Arbeit, verbunden mit kleinen Erfolgen und auch Enttäuschungen, irgendwann ihren Lohn in den Augen ihrer Leser wiederzufinden ist.

[geschrieben von gabi]