Story-Olympiade 2001: Das Ende einer schönen Idee?

Anfang September ging ein Mail an alle 156 teilnehmenden AutorInnen der diesjährigen Story-Olympiade, das bis heute für Unruhe im schreibenden Fantastik-Fandom sorgt. In diesem Mail legte Organisator Ernst Wurdack dar, er habe im Newsletter eines der beteiligten Autoren lesen müssen, dass dieser die für dieses Jahr geplante Story-Olympiaden-Anthologie "Geschöpfe der Dunkelheit" vorab zu einem niedrigeren Preis (Autorenvorzugspreis) anbieten würde, als man sie bei der offiziellen Verkaufsstelle beziehen können sollte. Die Anthologie sollte im November 2001 erscheinen und die 30 bestplatzierten Geschichten der diesjährigen Ausscheidung beinhalten. Nun sah der Organisator sich hintergangen und geschädigt. Er erklärte in dem Mail enttäuscht und wütend, dass man darauf angewiesen sei, ein Menge Exemplare zum Normalpreis zu verkaufen, um die Kosten für Rezensionsexemplare, für Verluste auf dem Postweg, für Telefonate und für Schriftverkehr zu decken. Dies sei durch die Newsletter-Meldung des Autoren und deren rasche Verbreitung im Netz nun nicht mehr gewährleistet. Er könne nicht als einzelne Privatperson mit ein paar tausend Mark in Vorleistung gehen, wenn er absolut sicher sei, dass diese Kosten niemals wieder eingespielt werden würden. Es wäre schon schwer und langwierig genug gewesen, die Kosten der letzten Anthologie zu decken, aber jetzt würde es durch diese Aktion leider unmöglich sein, die diesjährige Anthologie heraus zu bringen. Er bat alle nun betroffenen Autoren (manche hatten schon größere Anzahlen der Anthologie zum üblichen Autorenrabatt geordert) um Verständnis für seine Entscheidung, kein Geld mehr in die Vorfinanzierung dieses Projektes zu stecken und sich aus der Fantastik-Literaturszene zurückzuziehen. Verschiedene Autoren, darunter auch derjenige, der die Krise ausgelöst hat, haben schon versucht, mit den Organisatoren der Storyolympiade zu sprechen. Bisher hat sich jedoch kein Dialog ergeben. Wie auch immer die Einzelheiten aussehen: Es wäre für die Deutsche Hobby-Autorenlandschaft ein großer Verlust, wenn die schöne Idee der Storyolympiade auf diese Weise enden würde. Leider gibt es hierzulande nicht sehr viele Möglichkeiten für einen (noch?) unbekannten Autor, seine Arbeiten zu präsentieren. Wir hoffen sehr, dass zwischen Organisatoren und Autoren wieder Gespräche beginnen, die die Sache aus der Welt schaffen. Sollte es dazu Neuigkeiten geben, werden wir hier darüber berichten!

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