Singen
Mit Talent und Tatkraft

Sie kann Klavier spielen, komponieren und Geschichten schreiben. Außerdem ist Annie Erlenburg aus Singen auch eine erfolgreiche Unternehmerin.
Rossner
Für Anni Erlenburg trifft es zu, dass sich im Leben viel bewegt, wenn man es denn anpackt. Schon mit 21 Jahren hatte sie die Idee, in Singen ein Unternehmen zu gründen und Klavierunterricht zu geben. Auch wenn viele ihr davon abrieten, ließ sie sich nicht beirren und eröffnete im Januar 2004 die "Klavierstube", mit großem Erfolg. Mehr noch, schon im Oktober 2004 erhielt sie den Agenda-Preis der Stadt, weil sie viele ausländische und Kinder aus sozial schwachen Familien unentgeltlich unterrichtete.

Das war der Anfang ihres Unternehmens. Mittlerweile wurde daraus die "Klavier- und Lernstube", wo heute rund 60 Kinder von ihr Nachhilfeunterricht erhalten. "Das ergab sich durch die Klavierschüler, die fragten an, ob ich ihnen in Mathe helfen kann", erzählt Annie Erlenburg. Dann habe sich die Sache verselbständigt. Heute kommen Kinder auch nur zur Nachhilfe. Es ist spannend Anni Erlenburg zuzuhören, einordnen lässt sich die 26-Jährige in keine Sparte. In Nordrhein-Westfalen geboren, absolvierte sie die schulische Ausbildung am Musik- und Kunstgymnasium in Meersburg und später im Ausland, ihr eigentliches Ziel war es, eine Pianistenlaufbahn einzuschlagen. Schon mit fünf Jahren hatte sie ein kleines Keyboard, bekam Unterricht und brachte sich auch vieles selbst bei.

"Es war wie eine Berufung", sagt Erlenburg, die mit 16 Jahren dann auch zu komponieren begann. Und dabei habe sich das Schreiben fast ergeben: "Ich brauchte Texte für meine Lieder", sagt sie ganz selbstverständlich. Daraus wurde mehr, es entstanden Geschichten und Theaterstücke, Anni schrieb auch einen Roman. Texte von ihr wurden über Wettbewerbe in zahlreichen Anthologien veröffentlicht, wie zum Beispiel die traurig-schöne Geschichte "Joseli" in dem Buch "Drachenstarker Feenzauber" im Wurdack-Verlag. Annie Erlenburg sieht das ganz locker. Aus Jux habe sie beim ersten Wettbewerb mitgemacht. Sie sagt: "Ich brauchte ein Hobby, nur Musik und Mathe ist auf die Dauer eintönig." Schon ihre erste Teilnahme an einem Wettbewerb war erfolgreich, ihre Geschichte kam in die Auswahl und wurde veröffentlicht. Mit ihrer bisher letzten Teilnahme erreichte sie von 9938 Einsendungen den elften Platz und war unter den ersten 20, die in einer Anthologie veröffentlicht wurden. Aber das Schreiben soll ein Hobby bleiben, "ich freue mich an den kleinen Erfolgen", sagt Ehrenburg. Sie will auch weiterhin Konzerte geben, wobei sie Eigenkompositionen vorträgt und dazu auch singt.

Christel Rossner


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